Werkstofftechnik
     
 
 
 
 

Zinn (Sn)

Physikalische Eigenschaften

Hohe Dichte (7.3 kg/dm3)
Sehr tiefer Schmelzpunkt (232 °C)
Wärmeleitfähigkeit ähnlich Stahl [66.6 W/(K*m)]
Elektrisch Leitfähig (14% von Cu)

Mechanische Eigenschaften

Tiefe Zugfestigkeit
Hohe Dehnbarkeit (40%)
Gut umformbar
Sehr gut giessbar
Gut lötbar
Nicht gut spanbar

Weitere Eigenschaften

Zinn ist beständig gegen Wasser, Schwefel, Ammoniak und organische Säuren.
Es ist nicht beständig gegen Schwefel-, Salz- und Salpetersäure.

Legierungen

Zinnlegierungen werden hauptsächlich als Weichlote verwendet. Die Sn-Gehalte liegen normalerweise zwischen 30 und 60%, der Rest ist Blei und zum Teil ein wenig Kupfer.

Zinnpest und Zinnschrei

Unter einer Temperatur von 13.2 °C findet beim Zinn eine Gitterumwandlung statt. Dabei wird es grau und es entstehen Bläschen an der Metalloberfläche (Zinnpest).
Beim Verbiegen einer Zinnstange hört man ein eigenartiges Geräusch (Zinnschrei), das von der gegenseitigen Reibung der Kristalle herrührt.

Anwendungsmöglichkeiten

Legierungselement Weichlot
Als dünn gewalzte Folie (Stanniol)
Kunsthandwerk (Zinngeschirr)

Vorkommen und Herstellung

In der Erdkruste ist das Zinn sehr selten (0.0002%).
Das Erz des Zinns ist Zinnstein. Es wird durch verschiedene Aufbereitungs- und Konzentrationsprozesse geröstet und mit Kohle im Ofen über 1200 °C reduziert und zu Rohzinn verarbeitet. Heute gewinnt man einen Grossteil durch Recycling und durch Elektrolyse.
Reinzinn (99,9%) erhält man erst durch mehrmaliges Umschmelzen und elektrolytische Raffination.

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FKB s. 283