Werkstofftechnik
     
 
 
 
 

Magnesium (Mg)

Physikalische Eigenschaften

Sehr geringe Dichte (1.75 kg/dm3)
Tiefer Schmelzpunkt (650 °C)
Gute Wärmeleitfähigkeit [156 W/(K*m)]
Elektrisch Leitfähig (37% von Cu)

Mechanische Eigenschaften

Geringe Zugfestigkeit
Sehr geringe Dehnbarkeit (10…5%)
Dünnwandig giessbar
Mg-Legierungen schweissbar mit spez. Flussmitteln

Weitere Eigenschaften

Hohe chemische Reaktionsfähigkeit (Selbstentzündung)
Beständig gegen Treib- und Schmierstoffe
Gute mechanische und akustische Dämpfungseigenschaften
Gute Recycling-Eigenschaften
Teuer

Legierungen

Wie auch Alu, erhält auch Magnesium erst durch gezieltes zulegieren bestimmter chemischer Elemente besondere Eigenschaften, die den Werkstoff für bestimmte Anwendungen brauchbar machen.

Knetlegierungen

- Mittlere bis hohe Festigkeit
- Spanende Bearbeitung erfolgt mit sehr hoher Schnittgeschwindigkeit
- Plastische Verformung erst ab 300 °C möglich

Gusslegierungen

- Mittlere bis hohe Festigkeit
- Über 90% der Mg-Legierungen werden im Druckgussverfahren hergestellt
- Damit sich die Schmelze nicht entzündet, wird sie unter Schwefeloxyd-Gas abgegossen
- Schwer giessbar (Lunker) und kerbempfindlich

Brennende Späne

Brennende Mg-Späne dürfen nicht mit Wasser gelöscht werden. Löschmittel sind Feuerlöscher der Brandklasse D, trockene Graugussspäne oder Sand.

Anwendungsmöglichkeiten

Legierungselement zur Festigkeitssteigerung von Alu
Luft- und Raumfahrt
Automobilindustrie (Gewichteinsparung, Alternative zu Kunststoff)
Felgen von Flug- und Fahrzeugen
Dünnwandige Gehäuse von Computern und Lautsprechern
Gehäuse von Kettensägen und (Schlag)Bohrmaschinen

Vorkommen und Herstellung

Magnesium ist das achthäufigste Element der Erdkruste. Es ist mit einem Anteil von 2.3% in der Erdkruste und 0.15 % in den Weltmeeren vorhanden. Meerwasser ist mit rund 80% der wichtigste Rohstofflieferant für Primär-Magnesium, das in Form von Salzen gelöst ist. Die restlichen 20% kommen aus mineralischen Erzen.
Die Gewinnung von Mg aus den unterschiedlichen Rohstoffen erfolgt meist durch Schmelzflusselektrolyse.

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FKB s. 287