Vorkommen und Herstellung
In der Erdkruste ist Eisen mit 6,2 Gewichtsprozent das vierthäufigste Element und nach Aluminium das zweithäufigste Metall.
Eisen gehört zu den unedlen Metallen und kommt daher in der Natur fast nie elementar vor, sondern überwiegend in Verbindungen. Meist handelt es sich dabei Oxide (Verbindungen mit Sauerstoff). Eisenminerale finden sich nie alleine, sondern immer auf Begleitgestein, das man als Gangart bezeichnet. Gesteine, die 20 % oder mehr Eisen enthalten, werden als Eisenerze bezeichnet. Die wichtigsten Eisenerze sind Magneteisenstein (Fe3O4) und Roteisenstein (Fe2O3).
Vorgänge im Hochofen
Der Hochofenprozess besteht grundsätzlich aus zwei Vorgängen:
- Lockern der Verbindung Eisen + Begleiter
- Binden der unerwünschten Begleiter
Die Gewinnung von Eisen erfolgt im Hochofen, der kontinuierlich in Betrieb ist. Das Erz wird mit Koks und Kalkstein von oben eingefüllt. Von unten wird Heissluft eingeblasen, die den Koks zu Kohlenmonoxid (1) verbrennt; die freiwerdende Wärme sorgt für eine Temperatur von etwa 1500°C in diesem Bereich des Hochofens.
1: 2 C + O2 => 2 CO
Das aufsteigende Kohlenmonoxid reduziert das Eisenoxid (meist Fe2O3) stufenweise. In höheren Teilen des Hochofens, wo die Temperatur geringer ist, wird Fe3O4 gebildet (2). Das abwärts rutschende Fe3O4 wird in einer tiefer liegenden, heisseren Zone zu FeO reduziert (3). In einer noch tieferen und heisseren Zone erfolgt die abschliessende Reduktion zu Eisen (4).
2: 3 Fe2O3 + CO => 2 Fe3O4 + CO2
3: Fe3O4 + CO => 3 FeO + CO2
4: FeO + CO => Fe + CO2
In den mittleren Zonen zerfällt das CO teilweise zu C und CO2 und fein verteilter Kohlenstoff scheidet sich ab; dieser bewirkt zu einem kleineren Teil eine direkte Reduktion (5) des Eisenoxids und wird zum Teil im flüssigen Eisen gelöst.
5: 3 Fe2O3 + C => 2 Fe3O4 + CO oder Fe3O4 + 2 C => 3 Fe + CO2
Das flüssige Eisen sammelt sich am Boden des Hochofens. Die Schlacke, die sich aus dem Kalk und der Gangart gebildet hat, schwimmt flüssig auf dem Eisen und schützt dieses vor Oxidation durch die Heissluft. Schlacke und Eisen werden von Zeit zu Zeit abgestochen. Das oben entweichende Gichtgas enthält Kohlenmonoxid und wird als Brennstoff zum Vorheizen der Heissluft verwendet.
Das Roheisen aus dem Hochofen enthält bis zu 4% Kohlenstoff, 2% Silizium, etwas Phosphor und Spuren von Schwefel. Bei der Stahlherstellung werden diese Bestandteile entfernt oder ihre Konzentration auf gewünschte Werte eingestellt (z.B. Kohlenstoffgehalt), ausserdem werden andere Metalle zugesetzt.
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